Reiseberichte …

… und wie es dazu kam

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Beitrag 8 – Allerlei im Mai 2010

Den Mai benutzten wir, um noch einige Ergänzungen am Fahrzeug ausführen zu lassen. Einerseits wurde die untere linke Staukiste verstärkt, damit der neue 3000 Watt Generator sicher gelagert werden kann, die neue Armaturenbrett-Ablage montiert und andererseits reisten wir kurz nach Ins zu ATW , um das neue Navigationsgerät abzuholen. Dabei führte die Rückreise noch einmal an den Etang de la Gruère im Jura, wo wir das letzte Mal den Aufenthalt wegen Urs Schrepfers Hirnblutung kurzfristig abbrechen mussten. Dies gab uns zudem Gelegenheit, Maya und Röbi Notz in Les Sairains zu besuchen. Maya, eine ehemalige Arbeitskollegin von Peter, und Röbi haben sich ein idyllisch gelegenes Ferienhaus gekauft, das Röbi nun mit viel Aufwand und Liebe umbaut. Er wird noch einige Zeit zu tun haben, aber es sieht jetzt schon sehr gediegen aus. Wir wünschen den beiden viele fröhliche Stunden im schönen Ferienparadies. Nils konnten wir zuhause lassen, denn Giovanna nahm zwei Tage frei.

Ein weiterer Tagesausflug führte Peter nach Philippsburg bei Mannheim. Diesmal aber mit einem geliehenen Personenwagen, damit er es in einem Tag schaffte. Ein grosser Wunsch ging in Erfüllung. Peter konnte sein eigenes Alpenposthorn abholen. Dieses soll ihn und andere Schweizer Weltenbummler bei Treffen etwas an die Schweiz erinnern. Allerdings musste für die Montage nochmals jeweils ein Tag bei MAN in Otelfingen sowie bei RL-Mobile in Auw geopfert werden. Das machten wir aber gerne; und es funktioniert!

Ein weiterer Höhepunkt im Mai war der 51. Geburtstag von Sylvia, den wir in kleinem Kreis feierten. Den Abschluss bildete eine Einladung zum Nachtessen von Edith und Urs Bürki, Sylvias ehemalige Arbeitgeber und liebe gute alte Freunde. Für Peters 66. Geburtstag machten wir uns am 19. Mai auf den Weg nach Düsseldorf. Da wir doch gut eineinhalb Wochen unterwegs sind, haben wir Nils mitgenommen.

Wir nahmen den Weg quer durch den Schwarzwald und übernachteten das erste Mal fast am Ende der Schwarzwald-Hochstrasse, hoch über Baden-Baden auf einem Wanderer-Rastplatz. Dies alles bei strömendem Regen, aber doch recht milden Temperaturen. Am nächsten Tag ging es bei bedecktem Himmel auf die linke Seite der Rheinebene nach Rastatt. Mit etwas Suchen fanden wir in der Innenstadt dank netter polizeilicher Unterstützung einen Fleurop-Blumenladen. Wir wollten Margit und Alwin Jansen aus Aurach mit einem Blumenstrauss überraschen. Die beiden haben am Pfingstsamstag geheiratet. Herzlichen Glückwunsch auch von dieser Stelle aus. Anschliessend ging es weiter talabwärts, vorbei an Karlsruhe, Ludwigshafen, entlang der Pfälzer Berglandschaft zum Hundsrück. Dort übernachteten wir auf dem bekannten Holländer-Durchgangs-Campingplatz „Schinderhannes“ in Hausbay. Wir nutzten die Gelegenheit, Wasser aufzutanken und die Abwasserbehälter zu leeren und uns im Campingplatz-Restaurant verwöhnen zu lassen. Auch das Wetter zeigte sich langsam wieder sommerlich angenehm.

Selbstverständlich haben wir an beiden Tagen die Reiserei immer wieder unterbrochen, um mit unseren Hunden ausgiebige Spaziergänge zu unternehmen. Spass fanden sie vor allem im ebenen Brachland, wo es von unzähligen kleinen Hasen wimmelte. Für einen feinen Braten waren sie jedoch immer zu langsam.

Um am Freitag doch noch in den Raum Köln – Düsseldorf zu gelangen, benutzten wir vom Hunsrück aus die A61, die uns via Eifel, vorbei an Bonn, nach Köln führte. Ein kurzer Besuch bei Reinhold Packeisen, genannt Packie war angesagt. Er ist nicht nur der verantwortliche Programmierer für unsere Webseite, er hat uns schon beim technischen Aufbau von Docupark.ch geholfen. Düsseldorf erreichten wir dann am späten Abend, wo wir bereits von Peters Zwillingsschwester Heidi mit Familie und von Bruder Edi erwartet wurden. Zum Glück ist Düsseldorf eine grüne Stadt und bietet unzählige grössere und kleinere Wandermöglichkeiten durch die parkähnlichen Waldanlagen. Sonst hätten wir die viele Esserei wohl kaum überstanden. Heidi hat in den über vierzig Jahren, die sie mit Helmut hier lebt, eindeutig die deutsche Küche übernommen. Sie oder Helmut waren immer am Kochen oder Zubereiten von Kuchen und Süssem. Zu einem guten Schweizer Cervelat-Salat mit Emmentaler-Käse hat es dann aber doch noch gereicht. Herzlichen Dank für die feine Bewirtung über die Pfingsttage. Seit dem Tod unserer Eltern vor über einem Jahrzehnt war es das erste Mal, dass wir uns alle gemeinsam treffen konnten. Somit verging die Zeit mit Quatschen nur so.

Ein gemeinsames Nachtessen im Hotel LaPerla, offeriert von Edi, rundete den Aufenthalt in Düsseldorf ab. Am Mittwoch ging es dann wieder zurück nach Köln zu Reinhard Packeisen, um noch einige Details zur Webseite zu besprechen. Er und seine Partnerin Astrid verwöhnten uns dabei mit einem feinen Nachtessen. Übernachtet haben wir, wie vorher auch in Düsseldorf, in einer kleinen Nebenstrasse. Übrigens, Nils hat sich einen neuen Schlafplatz ausgesucht. Er bleibt die ganze Nacht auf dem Bett vorne in der Fahrerkabine und wir lassen ihm die Zwischentüre zur Wohnkabine offen, damit er Zugang zum Wassernapf hat. So hat auch Jake wieder mehr Platz in der Wohnkabine.

Am Donnerstag fuhren wir gemütlich auf der alten Landstrasse entlang dem Rhein aufwärts bis Mainz, wo wir auf die Autobahn wechselten, um doch noch bis Baden-Baden zu gelangen. Übernachtet haben wir wiederum auf dem gleichen Wanderer-Parkplatz an der Schwarzwaldhochstrasse, wie bei der Hinfahrt. Nils und Jake genossen offensichtlich den Spaziergang zu einem kleinen Wasserfall und tummelten sich die längste Zeit im hohen Gras. Mausen war angesagt und entsprechend sahen deren Schnauzen und Pfoten aus. Freitagabend erreichten wir wieder Elfingen und lieferten Nils ab. Urs Schrepfer durfte übrigens bereits am Pfingstsamstag nach Hause zurück kehren. Trotzdem werden wir die täglichen Spaziergänge mit Nils machen, damit er sich weiter erholen kann.

Beitrag 7 – Entscheidung und neue Erdenbürgerin

Schrepfer Urs konnte am 22. April 2010 von der Intensivstation des Kantonsspitals Aarau in die Reha-Klinik in Rheinfelden verlegt werden. Er macht gute Fortschritte, ist manchmal fast zu euphorisch und spürt dann aber auch selber, dass ein solches Ereignis seine Zeit braucht, bis er wieder ok sein wird. Unter Berücksichtigung dieser Umstände und auch um Urs und Daria helfen zu können, haben wir unsere Pläne wie folgt geändert:

  • Das Fahrzeug bleibt bis zum Oktober in Elfingen stationiert und Sylvia wird im Wagen wohnen und tagsüber Nils hüten. Wenn Urs dann zurückkommen darf, wird sie ihm bis auf weiteres die täglichen Spaziergänge mit Nils abnehmen, damit er sich gut erholen kann.
  • Peter reist am 14. Juli 2010 nach Kanada und betreut bis anfangs Oktober das Bed&Breakfast-Haus „Gîte du Capitaine“ von Schwager Urs und Daria in Percé. Er wird dabei von der ortsansässigen Nicole als Hausangestellte unterstützt.
  • Damit wir doch etwas reisen können, geht es über Pfingsten mit dem Fahrzeug zu Peters Zwillingsschwester nach Düsseldorf. Wir werden zusammen mit Bruder Edi gemeinsam den 66. Geburtstag feiern. Obwohl es mit zwei Hunden etwas eng im Wagen ist, werden wir Nils mitnehmen, denn Urs kann über das Pfingstwochenende eins- bis zwei Nächte nach Hause kommen. Giovanna kann sich so in aller Ruhe um ihn kümmern.

Wie es dann im Herbst 2010 weitergeht, werden wir sehen. Wir lassen uns überraschen.

Eine besondere Nachricht erreichte uns am Montag, 26. April 2010. Mona Melina kam um 12.40 Uhr als erste Tochter von Giusi und Bernhard auf die Welt. Sie kam zwar etwas früher als erwartet, ist aber gesund und munter. Herzlichen Glückwunsch den glücklichen Eltern; wir freuen uns, bis wir unser drittes Grosskind zum ersten Mal in die Arme nehmen können.

Beitrag 6 – Und es kam wieder einmal ganz anders!

Waldesruh - 31.03.2010Den Mittwoch vor Gründonnerstag bis Karfreitag haben wir wieder einmal auf dem Campingplatz in Wil (Mettauertal) verbracht und die Gelegenheit genutzt, alte Freunde und Bekannte zu sehen. Ostersamstag folgte ein kurzer Abstecher nach Emmenbrücke. Ein gemeinsames Mittagessen mit Sylvias Bruder Urs und seiner Familie war auf dem Programm.

Dabei überraschte er uns mit der Frage, ob wir allenfalls für 2-3 Monate die Betreuung ihres Bed&Breakfast-Hauses in Kanada für den Spätsommer übernehmen könnten. Das würde bedeuten, entweder doch kurzfristig abzureisen oder einen temporären „Arbeitsausflug“ nach Kanada einzuschalten. Wir können es in Ruhe überlegen und haben einige Tage Zeit, uns zu entscheiden. Das Leben ist doch voller Überraschungen!

Am Ostersonntag luden unsere Elfinger-Nachbarn Priska und Marc Schlumpf zum Brunch (mit einem fantastischen Buffet, das nur eine Hotelière fertig bringt). Am späten Nachmittag dann Abfahrt ins Welschland, denn Helga und Peter Gruber in Crissier erwarteten uns auf den Ostermontag-Mittag. Auch sie alte treue Freunde aus unserer gemeinsamen Ungarn-Reiterzeit der achtziger Jahre, die wir lange nicht mehr gesehen haben. Wir planten, die nächsten vierzehn Tage in der Westschweiz zu verbringen, doch es sollte wieder einmal ganz anders kommen als geplant.

Vue-des-Alpes - 6.04.2010Der kurze Aufenthalt in Crissier war wunderschön. Ein herrliches Fondue bourguignonne, ein feiner Wein und ein vertieftes Gespräch weckten Erinnerungen an die gute alte Reiterzeit. Helga nahm sich extra noch den Dienstag frei, sodass wir auch noch gemütlich zusammen frühstücken konnten. Dann ging es aber weiter über die Vue-des-Alpes in den Jura.Le Roselet - 6.04.2010

Peter hatte in „Le Roselet“ noch eine „Schuld“ zu begleichen. Bei der Pensionierung versprach er seinen ehemaligen Arbeitskolleginnen und Kollegen, anstelle eines Abschiedsapéros für jedes Mail, dass er zurück erhält, einen Franken an das Pferde-Altersheim Le Roselet einzuzahlen. Es kamen insgesamt 199 Mails zurück, sodass wir den aufgerundeten Betrag von CHF 250 übergeben konnten. Eine kleine Überraschung war zudem die Übergabe unserer Sammlung „Kleine Pferdegeschichten“ an das Archiv des Heims. Wir hatten über die Jahrzehnte alle 49 Ausgaben gesammelt und aufbewahrt. So hat die Stiftung nun ein zweites vollständiges Exemplar.

Etang de la Gruère - 7.04.2010Übernachtet haben wir die folgenden beiden Nächte am schönen Etang de la Gruère, ein Naturparadies, das zum Wandern und Verweilen einlädt. Dort erreichte uns dann am Donnerstagmorgen, 8. April, der telefonische Hilferuf von Giovanna Schrepfer aus Elfingen. Ihr Mann Urs erlitt am frühen Morgen eine Hirnblutung und musste notfallmässig eingeliefert werden. Sie brauchte dringend moralische Unterstützung und, da sie berufstätig ist, für ihren Golden-Retriever Nils vorübergehend „Tageseltern“. Jake und Nils vertragen sich zum Glück gut. Also machten wir uns auf den Heimweg nach Elfingen, denn vor zweieinhalb Jahren waren wir es, die auf die Hilfe von echten Freunden zählen durften.

Urs liegt auf der Intensivstation des Kantonsspitals Aarau und wurde inzwischen mehrmals operiert. Wir hoffen alle, dass er sich gut erholen wird. Allerdings können zurzeit keine zeitlichen Angaben über den weiteren Verlauf gemacht werden. Es gilt nun einfach abzuwarten. Giovanna musste nach ein paar Tagen wieder zur Arbeit. Sie liefert uns Nils jeweils morgens um 4 Uhr ab, geht nach der Arbeit ins Spital zu Urs und holt Nils für die Nacht am Abend wieder ab. Für Sylvia, Jake, Nils und mich stehen nun halt vermehrt Hundespaziergänge im Raum Elfingen auf dem Programm, denn mit zwei grossen Hunden ist es im Fahrzeug doch etwas eng. Warten wir’s ab, wie es weitergeht.

Beitrag 5 – Wie weiter ?

Seit dem 1. Juli 2009 leben wir nun offiziell in unserem Fahrzeug. Wir benutzen unseren grossen Vorplatz in Elfingen als „Gratis-Standplatz“ mit Wasser- und Stromanschluss. Das erste dreiviertel Jahr seit wir unser Fahrzeug besitzen, haben wir mehrheitlich mit Abwarten, Erledigen von Administrativem und Ergänzen des Fahrzeugs sowie der Ausrüstung verbracht. Gesamthaft betrachtet, haben wir ein sehr gut funktionierendes und zweckmässiges rollendes Eigenheim erhalten und sind froh, dass wir uns in Ruhe mit dem Fahrzeug vertraut machen konnten. Wenn auch das Reisen etwas im Hintergrund stand, haben wir es mit unseren kleineren und grösseren Ausflügen in der Schweiz sowie im nahen Ausland intensiver kennen gelernt. Das Leben im Fahrzeug ist einmalig, abwechslungsreich und wir geniessen die grosse Unabhängigkeit. Bereits haben wir viele nette Leute kennen gelernt und wir entwickeln uns langsam zu Profi-Campern. Auch Jake hat sich gut auf sein neues Zuhause eingestellt.

Es zeigte sich zudem, dass die Isolation und die Heizung wesentlich besser sind als sie in unserem temporären Heim auf dem Campingplatz in Wil (Mettauertal) waren. Selbst kalte Nächte von minus 20 Grad haben wir in angenehmer Wärme überstanden. So war der vergangene, oftmals recht strenge Winter 2009/2010 kein Problem.

Sylvia hat sich inzwischen ziemlich gut erholt, sodass im März 2010 der verantwortliche SUVA-Arzt sein ok zur Beendigung der Unfallbehandlung gab. Leider bestätigten die abschliessenden Untersu-che, dass der schwere Unfall nicht ganz ohne Folgen blieb. Die körperlichen Auswirkungen der Schäden, die sich immer wieder zeigen, sind für Sylvia einigermassen zu ertragen. Am negativsten wirkt sich aber die Kopfverletzung aus. Sylvia kann die Fahrprüfung für den Lastwagen nicht mehr absolvieren. Trotzdem, sie schaut positiv in die Zukunft und freut sich auf die bevorstehende Reise.

Ein Hemmschuh bleibt für uns aber der nach wie vor noch offene Hausverkauf. Die sich abge-schwächte Konjunktur und die veränderte Lage auf dem Immobilienmarkt wirkten sich negativ aus. Wir sind zuversichtlich, dass der mit dem Verkauf beauftragte Hauseigentümerverband trotzdem bald Erfolg haben wird. Unsere wenigen Habseligkeiten und Akten, die nicht mitkommen, sowie der Rest unserer Bildersammlung haben wir inzwischen eingelagert.

Ab Ostern 2010 soll das Reisen nun im Vordergrund stehen. Aber, wir werden 2010 vermutlich noch in Europa verbringen. England, Irland und Schottland oder auch der hohe Norden stehen auf der Wunschliste. Für den Winter 2010/2011 käme dann der Süden von Europa an die Reihe. Warum die spanische Sprache nicht jetzt schon lernen, statt erst später in Mexico? Ein Aufbruch nach Kanada wäre dann auf Frühsommer 2011 möglich. Wir hoffen, dass wir uns bis Mai/Juni entscheiden können.

Beitrag 4 – Kurzausflüge in der Schweiz

Die ersten Reiseerfahrungen machten wir mit ein- bis mehrtägigen Kurzausflügen in die nähere und weitere Umgebung, meistens verbunden mit Einladungen oder dann mit Aufträgen, die es noch zu erledigen gab. Ich fasse sie deshalb etwas zusammen.

Der allererste Ausflug führte uns mit Umwegen (die gute alte Holzbrücke war zu wenig hoch!) ins Eigental bei Luzern, wo wir auf einem grossen Parkplatz mit herrlicher Aussicht über den Vierwaldstättersee und auf die Stadt Luzern das Nachtessen einnahmen. Ein aufziehendes Gewitter vertrieb uns dann aber, denn wir wollten für die erste auswärtige Nacht nicht so exponiert stehen. So fuhren wir via Brünig, Brienzer- und Thunersee nach Langnau ins Emmental, um am nächsten Tag Jake seiner ehemaligen Besitzerin Yvonne Jaussi zu zeigen. In Langnau kann auf dem Hallenbadparkplatz an der Ilfis bestens übernachtet werden. Nach dem Besuch bei Yvonne Jaussi fuhren wir anschliessend bei herrlichem Wetter an den Thunersee und übernachteten auf dem Camping Interlaken. Wir besuchten den ehemaligen Arbeitskollegen Walter Schindler und seine Familie, eingefleischte Dauercamper aus Basel. Dabei stellten wir zum ersten Mal fest, dass wir mit unserem nicht alltäglichen Gefährt doch recht auffallen.
Die Rückreise führte via Haslital auf den Sustenpass, wo wir, obwohl erst Mitte Juli, überraschend ersten Schneekontakt hatten. Schneeketten waren wohl dabei, doch brauchten wir sie zum Glück noch nicht.

Grund für den zweiten Ausflug ins Muotatal war der Geburtstag von Sylvias Tante Alice. Wir starteten einen Tag früher und übernachteten am Aegerisee. Ein erfri-schendes Bad, ein gutes Nachtessen und ein herrlicher Sonnenuntergang waren die Belohnung. Bei der Fahrt durch Schwyz und Ibach am nächsten Tag realisierten wir, dass Victorinox ein sehr guter Arbeitgeber sein muss. Extrem viele Leute winkten uns vom Strassenrand her zu. Wir waren richtig stolz auf Victorinox. Bei der Heimreise machten wir einen Abstecher auf den Morschacherberg zu Heidi und Dolfi, die leider nicht zur Tripple-Party kommen konnten, und übernachteten schliesslich noch für eine Nacht auf dem Albispass bei Zürich.

Ein nächster Ausflug führte uns via Brünig und dem Emmental, mit einer Übernachtung an einem Waldrand mit herrlicher Aussicht in die Berge, an den Murtensee. Freitag-abend überraschten wir auf dem TCS-Camping Salavaux Wolfgang und Gaby Steinbach, gute alte Freunde aus Balsthal. Mit einem feinen Fondue und süffigem Wein feierten wir den Camping-Saison-Schluss 2009. Für das Wochenende waren wir von Leas Verwandtschaft nach Schachen im Entlebuch eingeladen. Die Fahrt hinauf zu ihrer „Alp Mühlehalde“ und wieder hinunter ins Dorf war mit dem Lastwagen nicht ganz einfach. Herzlichen Dank den Gastgebern, es war ein gemütliches Wochenende und wir wurden von Heidi und Volkmar vorzüglich verpflegt.

Weitere Ziele waren der Feldberg und die Wutachschlucht im Schwarz-wald, ein schönes Wandergebiet mit guten Übernachtungsmöglichkeiten auf den Wanderparkplät-zen, sowie das Hegau-Familien-Camping in Tengen, das sehr zu empfehlen ist. Erkundet haben wir auch die Bodenseeregion um Konstanz. Übernachten durften wir dort auf einem geschlossenen Campingplatz am Überlingersee, wo wir mit dem ersten Winterschnee aufwachten. Auf der Rück-fahrt besuchten wir Peters Bauernfamilie in Lengwil, wo er vor 50 Jahren seine ersten Landdiensterfahrungen machte, und übernachteten schliesslich bei minus 18 Grad auf der Allmend Frauenfeld. Kein Problem bei der guten Isolation und Heizung unserer Kiste.

Apropos Winter, ein Ausflug auf den winterlichen Randen bei Schaffhausen im Februar 2010 führte trotz herrlichem Sonnenschein aber eisiger Kälte zur ersten Schneekettenmontage. Zum Glück sind die neuen Schneeketten viel einfacher zum Montieren als früher. Ins Klettgau fuhren wir nach einer Übernachtung in Rafz, wo wir einen trockenen Keller gemietet haben und unsere Habseligkeiten eingelagert sind, die wir nicht mitnehmen wollen.

Anfangs März 2010 folgte bei schönstem, warmem Frühlingswetter ein Einkaufsausflug zur Firma Urech in Lyss, die vor allem beim Bauernstand für ihre Arbeits- und Frei-zeitbekleidung bekannt ist. Von Lyss aus ging es weiter in Richtung Grenchenberg. Auf 1400 Meter über Meer befanden wir uns plötzlich fast wieder mitten im Winter. Viele Schneeresten, Matsch und ein steifer Nordwind empfingen uns. Dafür war der Empfang durch den dortigen Bauern sehr herzlich, der uns erlaubte, auf dem Hofplatz bei der alten Scheune zu übernachten. Über Moutier, Delsberg fuhren wir am nächsten Morgen wieder in Richtung Elfingen.

Beitrag 3 – Tripple – Party“
Samstag 27. Juni 2009 auf dem Sörenhof in Bözen (AG)

Der Monat Mai 2009 war für uns ein besonderer Monat. Sylvia wurde ein halbes Jahrhundert alt und Peter durfte Ende Monat in den Ruhestand treten. Grund genug, frühzeitig ein Fest zu planen und gemeinsam zu feiern. Da wir uns gleichzeitig von all unseren Verwandten und Freunden verabschieden mochten, haben wir zur Tripple-Party eingeladen.

Ein gemeinsames Mittagessen in ländlicher Umgebung mit rassiger Musik sollte es sein. Der Ort war für uns von Anfang an klar. Unsere Freunde vom Sörenhof in Bözen, Hedy und Hans Amsler sowie Christine und Hans Amsler jun., sind unsere Gastgeber. Als uns auch noch Gerry Ceccaroni von den bekannten „The Harlem Ramblers“ zusicherte, uns musikalisch zu begleiten, schien das Glück schon fast komplett. Überglücklich machte uns schliesslich die Zusicherung von Richard Lambrigger, dass unser Fahrzeug an diesem Samstagmorgen abgeholt werden konnte. Damit konnten wir unseren Gästen gleichzeitig unser neues Heim auf vier Rädern vorstellen.

Amsler’s, bekannt für ihre umfangreiche Selbstproduktion, haben uns mit unzähligen feinen Sachen verwöhnt. Die Auswahl zum Apéro, zum Mittagessen und zum Dessert war so gross, dass sicher alle „Geschmacksrichtungen“ befriedigt werden konnten. Und wie immer hat auch der gesamte Amsler-Nachwuchs mitgeholfen. Ihnen allen ein herzliches Danke für ihren grossen Beitrag zum Gelingen unseres Anlasses.

Ein Danke auch an die Harlem Ramblers, dass sie zu unserer kleinen Familienfeier kamen und mit ihrem vielseitigen Repertoire zu einer fröhlichen, geselligen Stimmung beigetragen haben. Sicher hat sich der eine oder andere von den älteren Jahrgängen wieder einmal ganz jung gefühlt, denn Rhythmus und Stil sind über all die Jahre unverwechselbar gleich geblieben. Vielleicht ist es uns auch gelungen, den einen oder anderen von den Jungen für diese immer aktuelle Musikrichtung zu gewinnen. Gerry Ceccaroni und den übrigen Bandmitgliedern wünschen wir weiterhin viel Erfolg.

Einen grossen Dank gebührt aber auch all unseren lieben Freunden und Verwandten, die mit ihrem Kommen zum guten Gelingen beigetragen haben. Wir hoffen, dass alle den Tag mit uns ebenfalls geniessen konnten. Auch wenn wir nicht ganz die Zeit fanden, uns mit allen intensiv zu unterhalten, haben wir Eure Anwesenheit geschätzt und sehr genossen.

Danken möchten wir zum Schluss auch für die vielen Geschenke, die wir erhalten haben und die ganz tollen Ideen, die sich manche von Euch einfallen liessen, um uns zu überraschen. Ob in Naturalien, Gutscheinen oder Bares, wir wurden verwöhnt. Auch wenn wir nur Eure Anwesenheit erwarteten, wir schätzen diese Unterstützung sehr und können sie auch überaus gut gebrauchen.

Für uns beide ein tolles Fest und ein grosser Aufsteller, nach den nicht immer einfachen letzten Monaten. Wir freuen uns, wenn Ihr uns nicht ganz vergesst und sich die eine oder andere liebgewonnene Person auch nach unserer Abreise wieder einmal meldet. Wir sind Euch für Eure Freundschaft dankbar.

Uebrigens: Die Fotoserie wurde von unserem Sohn Markus gemacht. Selbstverständlich dürfen alle Aufnahmen direkt aus dem Internet weiterverwendet werden. Für das Web wurden die Aufnahmen in der Bit-Grösse reduziert. Wer Aufnahmen in der Originalkameragrösse haben möchte, darf sich per Mail bei uns melden (peter.stotz@blackyjake.com), damit wir diese auf einer CD oder einem Stick übermitteln können.

Beitrag 2 – Ein dornenvoller Weg

Mitte Oktober 2007 dann der Schreck: Sylvia wurde am frühen Morgen beim Überqueren der Strasse vor dem Haus von einem Personenwagen erfasst, weggeschleudert und lebensgefährlich verletzt. Plötzlich war alles in Frage gestellt. Es galt, die Prioritäten neu zu setzen. Weiterleben und Genesung standen im Vordergrund. Der Hausverkauf wurde gestoppt und mit dem Auf- und Ausbau der Wohneinheit nach der Lieferung des Fahrzeuges im November 2007 sollte noch zugewartet werden. Glücklicherweise zeigten sich Richard und Felix Lambrigger sehr flexibel.

Nach Ihrer Hirnverletzung musste Sylvia wieder lernen zu atmen, zu denken, zu sprechen und sich zu bewegen. Glücklicherweise zeigte sich bald, dass körperlich nicht mit allzu grossen Schäden zu rechnen war, auch wenn weitere Operationen folgten. Die Teams am Unfallort, im Kantonsspital Aarau und auch in der Rehabilitationsklinik Rheinfelden haben ausgezeichnete Arbeit geleistet. Dafür danken wir allen Beteiligten von Herzen. Wir danken aber auch unseren Kindern, Verwandten und Freunden, die uns beistanden oder ganz einfach da waren, als wir sie brauchten. Speziell erwähnen möchte ich unsere Nachbarn Philippe und Evelyne, die sich während Sylvias Abwesenheit als „Tageseltern“ vorbildlich um Jake gekümmert haben sowie unsere Freunde Karin, Thomi und Karins Vater Hanspeter, die für das Wohl von Cherokee besorgt waren. Damit hatte ich etwas mehr Luft, denn ich machte vorerst selber auch noch Sylvias Morgenjob.

Als Sylvia im Frühjahr 2008 die weiteren Therapien von zu Hause aus fortsetzen durfte, war das „wo weiter?“ für sie kein Thema. Sie wollte zurück auf den Campingplatz und die Reisevorbereitungen sollten weitergehen. Der Hausverkauf wurde wieder aufgenommen und der Auf- und Ausbau der Wohneinheit lief weiter. Allerdings lief alles langsamer, denn der Zeitpunkt für die bevorstehende Abreise war ungewiss. Dafür zeigte sich immer mehr, dass Sylvia die Betreuung von Cherokee mehr Mühe machte, als erhofft. Auch die ersten einzelnen kurzen Ausritte konnte sie nicht mehr so geniessen wie früher. Da wir Cherokee sowieso nicht mitnehmen können, war der Zeitpunkt für eine Entscheidung näher gekommen. Sylvia entschloss sich im Mai 2009, Cherokee Karins Vater Hanspeter zu schenken. Hanspeter hat sich während seiner „Stellvertretungszeit“ zu einem vorbildlichen Pferdebetreuer entwickelt und Sylvia war überzeugt, dass die richtigen Beiden zusammen gefunden haben. Cherokee kann bei Karin und Thomi auf dem Hof bleiben und muss auch nicht von seinem Freiberger-Kumpanen Viktor getrennt werden. Sylvia hat zudem die Gelegenheit, solange wir noch hier sind, jederzeit nach Cherokee zu sehen.

Rechtzeitig zur lange im Voraus geplanten Tripple-Party vom 26. Juni 2009 (Abschiedsfest, 50. Geburtstag von Sylvia und 65. Geburtstag von Peter) war auch der Fahrzeugausbau so weit, dass wir unser neues Heim unseren Gästen vorstellen konnten.

Beitrag – 1 Eine spontane Idee als Realität ?

2003, die Pensionierung war noch kein Diskussionsthema, weilte unser Sohn Markus mit seiner da-maligen Freundin in Südamerika. Gespannt folgten wir von zuhause aus ihren Reiseberichten und beneideten die Beiden schon etwas um ihre spannenden Erlebnisse. Damals dachten wir, wie toll es die heutige Jugend doch hat.

Eines Abends, beim Betrachten der schönen Landschaftsbilder, fragte mich Sylvia spontan: Warum machen wir nach Deiner Pensionierung nicht auch eine Reise? Aber nicht einfach eine Ferienreise, nein, eine richtig lange Reise, solange es die Gesundheit erlaubt und immer wieder der Nase nach. Wir müssen nicht zuhause bleiben und warten, um älter zu werden. Eine Idee war geboren, ein Virus geweckt.

Dank Internet und verschiedenen Kontakten folgte eine vertiefte Auseinandersetzung mit der ganzen Thematik. Bestätigt wurden wir bald darauf durch unsere Freunde Marlyse und Dieter Stoll. Obwohl wir es zuerst nicht wussten, kauften sie sich „ihre Kiste“ und machten es uns vor. Für uns stand fest, wir werden unsere Zelte aber möglichst ganz abbrechen und uns mit einem geeigneten Fahrzeug selber auf den Weg machen. Dabei stiessen wir seitens unserer Verwandtschaft und Freunde gar nicht auf so grossen Wiederstand wie zuerst erwartet, auch wenn uns einige als Spinner bezeichneten. Viele fanden es mutig und ermunterten uns.

„Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum“ wurde zu unserem Leitspruch. Dass der Weg zur Er-füllung des Traumes dornenreich sein kann, ahnten wir damals noch nicht.

Ein intensives Studium der verschiedenen Fahrzeugarten, ein Besuch der grossen Freizeit-Messe „Abenteuer & Allrad“ in Bad Kissingen/Deutschland und Gespräche mit verschiedenen Herstellern von Wohnaufbauten folgten. Fahrzeugkategorien wie Landrover, Toyota, Unimog, Duro und so weiter scheiterten an unseren Erwartungen und Vorstellungen in Bezug auf den gewünschten Platz. Wir suchten keine Luxuslösung, aber es sollte genügend Platz für uns drei vorhanden sein (es war nie ein Thema, dass unser Flat coated Retriever Jake nicht dabei sein wird). Wichtig schien uns trotz Geländegängigkeit auch ein vernünftiger Komfort, eine gewisse Autonomie in Bezug auf Wasser und Strom und der Sicherheitsaspekt sollte genügend berücksichtigt werden. Wir entschieden uns für ein neues MAN-Chassis, einen TGM mit verlängerter Kabine (Zusatzbett für Jake) und einem Euro 4-Motor (damals der einzige Motor ohne AD Blue-Zusatzstoff). Als Hersteller für den Aufbau überzeugten uns die Brüder Richard und Felix Lambrigger von der RL-Mobile GmbH in Auw am meisten. Ein Entscheid, den wir nie bereuten. Am 23. Mai 2007 unterzeichneten wir die Verträge. Die Lieferung des Fahrzeuges war auf den November/Dezember 2008 geplant, die Abreise nach der Pensionierung im Frühsommer 2009. Der Countdown begann.

Auf den 1. Juli 2007 mieteten wir auf dem Zeltplatz in Wil/Mettauertal (AG) für zwei Jahre einen leeren Wohncontainer, den wir mit einzelnen unserer Möbel einrichteten. Damit sollte es uns möglich sein, unser Haus in Elfingen in Ruhe zu verkaufen. Zudem wollten wir erste Erfahrungen sammeln, wie es ist, auf engem Raum mit wenig Komfort zusammen zu leben. Anfangs September 2007 veranstalteten wir eine Hausrat-Liquidation, an der wir praktisch unser ganzes übriges Hab und Gut zu günstigen Konditionen verkaufen konnten. Unser Haus war am Abend buchstäblich leer!