Den Mittwoch vor Gründonnerstag bis Karfreitag haben wir wieder einmal auf dem Campingplatz in Wil (Mettauertal) verbracht und die Gelegenheit genutzt, alte Freunde und Bekannte zu sehen. Ostersamstag folgte ein kurzer Abstecher nach Emmenbrücke. Ein gemeinsames Mittagessen mit Sylvias Bruder Urs und seiner Familie war auf dem Programm.
Dabei überraschte er uns mit der Frage, ob wir allenfalls für 2-3 Monate die Betreuung ihres Bed&Breakfast-Hauses in Kanada für den Spätsommer übernehmen könnten. Das würde bedeuten, entweder doch kurzfristig abzureisen oder einen temporären „Arbeitsausflug“ nach Kanada einzuschalten. Wir können es in Ruhe überlegen und haben einige Tage Zeit, uns zu entscheiden. Das Leben ist doch voller Überraschungen!
Am Ostersonntag luden unsere Elfinger-Nachbarn Priska und Marc Schlumpf zum Brunch (mit einem fantastischen Buffet, das nur eine Hotelière fertig bringt). Am späten Nachmittag dann Abfahrt ins Welschland, denn Helga und Peter Gruber in Crissier erwarteten uns auf den Ostermontag-Mittag. Auch sie alte treue Freunde aus unserer gemeinsamen Ungarn-Reiterzeit der achtziger Jahre, die wir lange nicht mehr gesehen haben. Wir planten, die nächsten vierzehn Tage in der Westschweiz zu verbringen, doch es sollte wieder einmal ganz anders kommen als geplant.
Der kurze Aufenthalt in Crissier war wunderschön. Ein herrliches Fondue bourguignonne, ein feiner Wein und ein vertieftes Gespräch weckten Erinnerungen an die gute alte Reiterzeit. Helga nahm sich extra noch den Dienstag frei, sodass wir auch noch gemütlich zusammen frühstücken konnten. Dann ging es aber weiter über die Vue-des-Alpes in den Jura.
Peter hatte in „Le Roselet“ noch eine „Schuld“ zu begleichen. Bei der Pensionierung versprach er seinen ehemaligen Arbeitskolleginnen und Kollegen, anstelle eines Abschiedsapéros für jedes Mail, dass er zurück erhält, einen Franken an das Pferde-Altersheim Le Roselet einzuzahlen. Es kamen insgesamt 199 Mails zurück, sodass wir den aufgerundeten Betrag von CHF 250 übergeben konnten. Eine kleine Überraschung war zudem die Übergabe unserer Sammlung „Kleine Pferdegeschichten“ an das Archiv des Heims. Wir hatten über die Jahrzehnte alle 49 Ausgaben gesammelt und aufbewahrt. So hat die Stiftung nun ein zweites vollständiges Exemplar.
Übernachtet haben wir die folgenden beiden Nächte am schönen Etang de la Gruère, ein Naturparadies, das zum Wandern und Verweilen einlädt. Dort erreichte uns dann am Donnerstagmorgen, 8. April, der telefonische Hilferuf von Giovanna Schrepfer aus Elfingen. Ihr Mann Urs erlitt am frühen Morgen eine Hirnblutung und musste notfallmässig eingeliefert werden. Sie brauchte dringend moralische Unterstützung und, da sie berufstätig ist, für ihren Golden-Retriever Nils vorübergehend „Tageseltern“. Jake und Nils vertragen sich zum Glück gut. Also machten wir uns auf den Heimweg nach Elfingen, denn vor zweieinhalb Jahren waren wir es, die auf die Hilfe von echten Freunden zählen durften.
Urs liegt auf der Intensivstation des Kantonsspitals Aarau und wurde inzwischen mehrmals operiert. Wir hoffen alle, dass er sich gut erholen wird. Allerdings können zurzeit keine zeitlichen Angaben über den weiteren Verlauf gemacht werden. Es gilt nun einfach abzuwarten. Giovanna musste nach ein paar Tagen wieder zur Arbeit. Sie liefert uns Nils jeweils morgens um 4 Uhr ab, geht nach der Arbeit ins Spital zu Urs und holt Nils für die Nacht am Abend wieder ab. Für Sylvia, Jake, Nils und mich stehen nun halt vermehrt Hundespaziergänge im Raum Elfingen auf dem Programm, denn mit zwei grossen Hunden ist es im Fahrzeug doch etwas eng. Warten wir’s ab, wie es weitergeht.