Beitrag 10 – Noch ein Winter in der Schweiz

Wie beschlossen, starteten wir nach meiner Rückkehr nochmals mit einer Inseratenrunde für den Verkauf des Hauses. Sollte der Erfolg weiterhin ausbleiben, wird dies die Letzte sein und wir werden das Haus behalten bzw. vermieten.

Sylvia hatte bereits während meiner Abwesenheit Parkett für den oberen Stock eingekauft. Philippe, unserer ehemaliger Nachbarn und Schreiner begann auch schon mit der Verlegung, sodass bei meiner Rückkehr bereits ein Zimmer fertig war. Anfangs Dezember war alles sauber verlegt und alle Abschlüsse fachmännisch verarbeitet.

Neuer Parkett im 1. Stock

Der ganze obere Stock wirkte nun wieder wie neu erstellt. Ein neuer Geschirrspüler, letzte Garten- und Malerarbeiten, und das Haus konnte zur Vermietung ausgeschrieben werden.

Während all dieser „Aufräumarbeiten“ spürte ich, dass Sylvia wieder einmal einfach weg von Elfingen musste. Das ständige Warten und Stehen vor dem Haus beschäftigte sie. Da wir sowieso noch Elektroprobleme zu lösen hatten, fuhren wir am 3. November 2010 wieder einmal nach Auw, wo uns Richard Lambrigger den Inverter auswechselte. Am späten Nachmittag entschlossen wir uns spontan, dem schlechten Wetter zu entfliehen und einen Abstecher ins Tessin zu machen. Spät abends erreichten wir Ambri Piotta und übernachteten dort auf dem ehemaligen Flugplatzareal. Am Morgen ging es bei schönstem Wetter die Leventina hinab nach Locarno und dann hinein ins Val Verzasca. In Sonogno fanden wir einen gemeindeeigenen Parkplatz, wo man campieren durfte. Am Morgen wanderten wir dann in Richtung Forcla di Redòrta (Die Hütte war leider schon geschlossen), damit auch Jake auf seine Rechnung kam. Mitte Nachmittag wechselten wir dann ins Valle Maggia, um hier einen Schlafplatz zu suchen. Fündig wurden wir bei der Eisbahn in Prato und kamen dabei noch zu einem Gratis-Hockeyspiel der Talmannschaft. Auch hier genossen wir mit einer kleinen Wanderung die Schönheiten des Tales. Am Nachmittag gings es dann via Locarno, Lugano an den Lago di Como und bei schlechter werdendem Wetter den Malojapass hinauf. Den Maloja mit dem Lastwagen zu fahren ist schon ein besonderes Erlebnis. Obwohl der Campingplatz in Pontresina/Morteratsch bereits geschlossen war, erlaubte uns Herr Brülisauer, die Nacht dort zu stehen. Für den kommenden Tag war bereits Schneefall angesagt, sodass wir uns am Sonntagmorgen früh auf den Heimweg nach Elfingen machten. Insgesamt eine kleine Abwechslung, die uns beiden gut getan hat.

Betreffend der Hausvermietung haben wir uns noch vor Weihnachten für Monika und Urs Schafroth entschieden, die bereits in Elfingen wohnten und mit ihrer Tochter Marina etwas Neues suchten. Nun galt es noch, die Garage und das Büro zu räumen, denn Familie Schafroth wollte auf den 1. Februar einziehen. Wir sind überzeugt, mit Monika und Urs haben wir gute Mieter gefunden und auch neue Freunde gewonnen. Freude macht es besonders, wenn es am Schluss für beide Parteien stimmt.

Etwas weniger Glück hatten wir mit unserer kleinen Firma Docupark. Die vorgesehene familieninterne Übergabe und Weiterführung kam schlussendlich aus verschiedenen Gründen nicht zustande. So beschlossen wir im Januar 2011, die GmbH in Liquidation zu setzen und die Firma aufzulösen. Die Information der noch bestehenden Kunden erfolgte Ende Januar/anfangs Februar und die Dienstleistungen wurden auf Ende März eingestellt. Einen speziellen Dank möchten wir an dieser Stelle an Reinhold Packeisen in Köln aussprechen, der uns IT-mässig all die Jahre tipp topp unterstützte.

Um die letzten Aufräumarbeiten im Haus und den Umzug der letzten Utensilien in den Bastelraum nach Rafz organisieren zu können, wechselten wir auf den 21. Januar 2011 auf den uns bestens vertrauten Campingplatz in Wil. Urs und Monika Schafroth sind am gleichen Tag offiziell in unser altes Heim eingezogen. Anfangs Februar erreichte uns noch die Nachricht von unserem Anwalt, dass der Verhandlungstermin mit der Gemeinde Elfingen im Zusammenhang mit den jahrelang überhöhten Stromzahlungen (defektes Gerät) anfangs Mai 2011 stattfinden wird. Vorerst werden wir also nur während zwei Monaten unterwegs sein können. Ein Abstecher nach Spanien steht als Wunsch im Vordergrund.

Unsere offizielle Adresse bleibt nun aber die Dorfstrasse 24 in 5077 Elfingen mit einem eigenen Briefkasten. Wir aber fühlen uns nun als „Fahrende“. Nichts destotrotz müssen wir aber auch in Zukunft die Steuererklärungen ausfüllen und bleiben in Elfingen steuerpflichtig. Versicherungstechnisch gesehen hat das Ganze aber auch viele Vorteile für uns.