Beitrag 9 – Canada als Abwechslung

Den Juni 2010 verbrachten wir wieder in Elfingen. Selbstverständlich immer in unserem Wagen vor dem Haus, denn das Haus steht nach wie vor leer. Seit dem letzten Dezember führte nun der Hauseigentümer Verband Aarau in Baden die Regie für den Verkauf. Wir hofften, dass es nun bald klappen würde, aber viel mehr Echo spürten wir nicht. Selbstverständlich haben wir auch von unserer Seite vieles unternommen, um Interessenten zu finden

Sylvia blieb wie vereinbart den Sommer/Herbst 2010 allein in Elfingen, um den Verkauf allenfalls zu begleiten und natürlich um weiterhin täglich Nils mit auf die Spaziergänge zu nehmen. Über Nacht blieb Nils aber nun bei Urs und Giovanna Schrepfer. Peter flog am 14. Juli via München, Montreal, Quebec nach Percé (liegt in der Gaspésie, Provinz Quebec). Eine fast 18 Stunden dauernde Flugreise ins unbekannte Kanada.

Gîte du Capitaine, Percé (QC)

Der Empfang in Perce war herzlich, die Zeit für Instruktionen aber kurz und schon nach wenigen Tagen reisten Urs und Daria zurück in die Schweiz. Zum Glück war vieles vorbereitet für die nun täglich kommenden neuen Gäste und in der Person von Nicole, der Dame für die Zimmer, stand eine Perle zur Verfügung. Natürlich ging nicht immer alles reibungslos, aber die Gäste durften davon ja nie etwas merken. So war das Ganze ein täglicher, nie endender Lern- und Improvisationsprozess. Auch wenn die Tage früh begannen und sehr lang waren, die Arbeit mit den Gästen machte enorm Spass. Eigentlich hatte Peter nie einen unzufriedenen Gast und mit den meisten Gästen war das Zusammensein familiär und sehr angenehm. Es gab auch viele, die die aufmerksame Betreuung lobten und sich entsprechend im Gästebuch bedankten.

Blick vom Garten auf den Rocher de Percé

Am meisten zu schaffen machte Peter am Anfang das furchtbar tönende Kauderwelsch-Französisch der Einheimischen. Es brauchte schon einige Zeit, bis er einigermassen verstand, was der Gesprächspartner wünschte. Zum Glück kamen aber auch viele englischsprechende Kanadier sowie viele US-Amerikaner, Italiener, Franzosen, Belgier, Spanier, Deutsche, Japaner und auch Schweizer-Gäste. Sich speziell mit den französisch sprechenden Europäern unterhalten zu können, war eine Wohltat. Beeindruckend waren für Peter zudem die ungewohnten Dimensionen. Alles ist einfach viel grösser als in der Schweiz. Beim Einkaufen gewöhnt man sich zum Beispiel schnell daran, eine Einkaufsliste mitzunehmen, will man nicht noch einmal 3 Stunden unterwegs sein. Irgendwie färbt die Grösse aber auch auf die Menschen ab. Alles nimmt man viel gelassener und oftmals auch nicht so pedantisch genau, aber es funktioniert und am Schluss sind doch alle zufrieden. Auch wenn ab Mitte September das Wetter nicht mehr mitspielte und die kanadischen Ausflugsgäste aus der Region Quebec und Montreal immer mehr wegblieben, gab es immer noch genug zu tun. Sei es im Garten (Holz aufbereiten) oder im Haus (Keller einrichten), die Zeit verging nur so im Flug und am Schluss musste das Haus noch für den Winter und die letzte Umbauphase vorbereitet werden.

Am 14. Oktober ging es dann wieder zurück nach Europa, um viele Erfahrungen und um viele schöne Begegnungen reicher. Es wäre wirklich schön, könnten Sylvia und Peter diese Aufgabe einmal auch zusammen übernehmen. Dies wäre sicher für alle Beteiligten von Vorteil und ein Erfolg.

Sylvia hat das Alleinsein in Elfingen gut gemeistert, auch wenn sie sich manchmal etwas alleine fühlte. Allerdings führten die Bemühungen des HEV immer noch zu keinem Verkaufserfolg.