Beitrag 2 – Ein dornenvoller Weg

Mitte Oktober 2007 dann der Schreck: Sylvia wurde am frühen Morgen beim Überqueren der Strasse vor dem Haus von einem Personenwagen erfasst, weggeschleudert und lebensgefährlich verletzt. Plötzlich war alles in Frage gestellt. Es galt, die Prioritäten neu zu setzen. Weiterleben und Genesung standen im Vordergrund. Der Hausverkauf wurde gestoppt und mit dem Auf- und Ausbau der Wohneinheit nach der Lieferung des Fahrzeuges im November 2007 sollte noch zugewartet werden. Glücklicherweise zeigten sich Richard und Felix Lambrigger sehr flexibel.

Nach Ihrer Hirnverletzung musste Sylvia wieder lernen zu atmen, zu denken, zu sprechen und sich zu bewegen. Glücklicherweise zeigte sich bald, dass körperlich nicht mit allzu grossen Schäden zu rechnen war, auch wenn weitere Operationen folgten. Die Teams am Unfallort, im Kantonsspital Aarau und auch in der Rehabilitationsklinik Rheinfelden haben ausgezeichnete Arbeit geleistet. Dafür danken wir allen Beteiligten von Herzen. Wir danken aber auch unseren Kindern, Verwandten und Freunden, die uns beistanden oder ganz einfach da waren, als wir sie brauchten. Speziell erwähnen möchte ich unsere Nachbarn Philippe und Evelyne, die sich während Sylvias Abwesenheit als „Tageseltern“ vorbildlich um Jake gekümmert haben sowie unsere Freunde Karin, Thomi und Karins Vater Hanspeter, die für das Wohl von Cherokee besorgt waren. Damit hatte ich etwas mehr Luft, denn ich machte vorerst selber auch noch Sylvias Morgenjob.

Als Sylvia im Frühjahr 2008 die weiteren Therapien von zu Hause aus fortsetzen durfte, war das „wo weiter?“ für sie kein Thema. Sie wollte zurück auf den Campingplatz und die Reisevorbereitungen sollten weitergehen. Der Hausverkauf wurde wieder aufgenommen und der Auf- und Ausbau der Wohneinheit lief weiter. Allerdings lief alles langsamer, denn der Zeitpunkt für die bevorstehende Abreise war ungewiss. Dafür zeigte sich immer mehr, dass Sylvia die Betreuung von Cherokee mehr Mühe machte, als erhofft. Auch die ersten einzelnen kurzen Ausritte konnte sie nicht mehr so geniessen wie früher. Da wir Cherokee sowieso nicht mitnehmen können, war der Zeitpunkt für eine Entscheidung näher gekommen. Sylvia entschloss sich im Mai 2009, Cherokee Karins Vater Hanspeter zu schenken. Hanspeter hat sich während seiner „Stellvertretungszeit“ zu einem vorbildlichen Pferdebetreuer entwickelt und Sylvia war überzeugt, dass die richtigen Beiden zusammen gefunden haben. Cherokee kann bei Karin und Thomi auf dem Hof bleiben und muss auch nicht von seinem Freiberger-Kumpanen Viktor getrennt werden. Sylvia hat zudem die Gelegenheit, solange wir noch hier sind, jederzeit nach Cherokee zu sehen.

Rechtzeitig zur lange im Voraus geplanten Tripple-Party vom 26. Juni 2009 (Abschiedsfest, 50. Geburtstag von Sylvia und 65. Geburtstag von Peter) war auch der Fahrzeugausbau so weit, dass wir unser neues Heim unseren Gästen vorstellen konnten.